Alles, was Sie über Marcel Hirscher wissen müssen

Marcel Hirscher (* 2. März 1989 in Hallein, Salzburg) ist ein ehemaliger österreichischer Skirennläufer. Er war weitgehend auf die Disziplinen Slalom und Riesenslalom spezialisiert, in denen er zu den erfolgreichsten Fahrern der Geschichte gehört, erreichte aber auch im Super-G und in der Super-Kombination Spitzenplätze. Hirscher entschied als erster alpiner Skirennläufer den Gesamtweltcup achtmal in ununterbrochener Folge für sich. Hinzu kommen der zwölffache Gewinn einer Weltcup-Disziplinenwertung sowie sieben Weltmeistertitel und die zweitmeisten Weltcup-Siege und Weltcup-Podestplätze bei den Herren hinter Ingemar Stenmark. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gewann er Goldmedaillen im Riesenslalom und in der Kombination, bei den Spielen 2014 in Sotschi die Silbermedaille im Slalom. Seit seinem Sieg beim Slalom der Weltmeisterschaften von Åre am 17. Februar 2019 ist er der erfolgreichste männliche Skirennläufer in der Geschichte alpiner Skiweltmeisterschaften.

Biografie

Marcel Hirscher wurde als Sohn zweier Skilehrer geboren. Mutter Sylvia stammt aus Den Haag (Niederlande), weshalb Hirscher Doppelstaatsbürger ist.[2] Später wurde ein Antreten für den dortigen Skiverband zwar überlegt, Hirscher entschied sich aber aufgrund der besseren Förderungen für den Österreichischen Skiverband (ÖSV). Vater Ferdinand war früher Hüttenwirt auf der Stuhlalm und ist Leiter der Skischule Annaberg. Er war der erste Skilehrer seines Sohnes, wurde zu einer wichtigen Bezugsperson und war als Betreuer bei fast allen Rennen des Sohnes anwesend. Hirscher besuchte die Skihotelfachschule in Bad Hofgastein, eine seiner Klassenkolleginnen war Anna Veith.[3] Er schloss die Schule 2007 mit gutem Erfolg und der Auszeichnung „Bester Absolvent der Tourismusschulen Salzburg“ ab.

Erste Erfolge im Skirennsport und Aufstieg in die Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hirscher wurde 2004 in seiner Altersklasse Schüler II dreifacher österreichischer Schülermeister[4] und gewann im selben Jahr den Super-G des Whistler Cups in Kanada, einem der international bedeutendsten Kinderskirennen. Nach Erreichen des Alterslimits kam der Salzburger ab Dezember 2004 bei FIS-Rennen zum Einsatz. Die ersten Siege in dieser Kategorie feierte er im März 2006, als er in Bad Wiessee zwei Slaloms gewann. Bei den österreichischen Jugendmeisterschaften fuhr er 2006 in der Altersklasse Jugend I in allen Disziplinen unter die besten drei, womit er die Kombinationswertung für sich entschied.[5] Nach seiner Aufnahme in den Nachwuchskader des Österreichischen Skiverbandes gewann Hirscher im Jänner 2007 erstmals Punkte im Europacup, im selben Monat wurde er in der Altersklasse Jugend II Österreichischer Jugendmeister im Slalom.[5] Bei den im März ausgetragenen Juniorenweltmeisterschaften 2007 in Zauchensee und Flachau gewann er die Goldmedaille im Riesenslalom und die Silbermedaille im Slalom. Als Juniorenweltmeister konnte Hirscher beim Saisonfinale in Lenzerheide erstmals an einem Weltcuprennen teilnehmen. Er beendete diesen Riesenslalom am 17. März, bei dem er als letzter Starter mit Nr. 31 ins Rennen gegangen war, als Drittletzter auf Rang 24 mit einem Rückstand von 3,17 Sekunden auf Sieger Aksel Lund Svindal.

Marcel Hirscher beim Europacup-Riesenslalom von Hinterstoder im Jänner 2008

Im Laufe des Winters 2007/08 fand Hirscher Anschluss an die Weltspitze, neben dem Europacup kam er immer öfter im Weltcup zum Einsatz. Er gewann um den Jahreswechsel zwei Slaloms im Europacup, die ihm schließlich mit sechs weiteren Podestplätzen zum Gesamteuropacupsieg 2007/08 verhalfen. Am 6. Jänner 2008 fuhr er mit Platz neun im Slalom von Adelboden erstmals unter die besten zehn eines Weltcuprennens, nachdem er vier Wochen zuvor in seinem ersten Weltcuprennen des Winters als 24. im Slalom von Bad Kleinkirchheim die ersten Weltcuppunkte gewonnen hatte. Ende Februar folgten zwei Goldmedaillen in Slalom und Riesenslalom bei den Juniorenweltmeisterschaften 2008 in Formigal, ehe der damals gerade 19 Jahre alt gewordene Hirscher im März durch zwei dritte Plätze in den Slaloms von Kranjska Gora und Bormio erstmals im Weltcup auf dem Podest stand. In der Slalomwertung der Saison 2007/08 erzielte er damit den 15. Rang. Nach diesen Ergebnissen stieg Hirscher 2008 vom B-Kader direkt in die Nationalmannschaft des Österreichischen Skiverbandes auf. Seither startete er – abgesehen von zwei letzten Europacuprennen im Dezember 2008 – nur noch im Weltcup.

In der Saison 2008/09 fuhr Hirscher in insgesamt zehn Weltcuprennen unter die schnellsten zehn, wobei er als Dritter der Super-Kombination von Val-d’Isère einen Podestplatz erreichte und zwei weitere als jeweils Vierter in den Slaloms von Kitzbühel und Wengen nur knapp verfehlte. Damit kam er im Slalom- und Kombinationsweltcup unter die besten zehn, im Gesamt- und Riesenslalomweltcup wurde er jeweils Vierzehnter. Aufgrund seiner guten Platzierungen qualifizierte sich Hirscher für die Weltmeisterschaften 2009 in Val-d’Isère, bei der er im Riesenslalom den vierten Platz belegte (sieben Hundertstelsekunden hinter den Medaillenrängen), im Kombinations-Slalom und im ersten Lauf des Spezialslaloms schied er jedoch aus. Bei den Juniorenweltmeisterschaften desselben Jahres wurde er Zweiter im Super-G und Dritter im Riesenslalom.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Subscribe to Newsletter